Es war mal wieder soweit – die Comic Con Berlin gab sich dieses Jahr bereits zum vierten Mal hintereinander die Ehre in der Hauptstadt. Wer auch zum vierten Mal dabei war? Ich! Hier ist mein kleiner Bericht.

Comic Con Berlin 2019

Als am 15. und 16. Oktober 2016 die weltbekannte Comic Con zum ersten Mal ihre nerdigen Pforten in Berlin eröffnete, war die Freude unter den einheimischen Geeks, Sammlern und eben auch Nerds groß. Kannte man bislang nur die schier unfassbaren Eindrücke aus großen, namhaften Städten wie San Diego und New York, sollte es nun auch endlich bei uns ein vergleichbares Spektakel geben. Seit der ersten Ausgabe in 2016 fand die Comic Con Berlin in diesem Jahr nun schon zum vierten Mal in Folge statt – wie ich es dieses Jahr fand möchte ich jetzt einfach mal erzählen!

Doch beantworten wir zunächst einmal für alle interessierten Leser die Frage: „Was ist eigentlich die Comic Con Berlin?“. Keine Sorge, das geht relativ schnell. Die Comic Con ist ein popkulturelles Get-Together, bei dem Nerds, Geeks, Cosplayer und Sammler zusammen kommen und über mehrere Tage einfach eine Menge Spaß haben können. Neben Panel-Diskussionen, Unterschriften von (mal größeren und hierzulande vor allem kleineren) Stars und einer Menge interessanter Cosplays ist die Comic Con vor allem eins: Eine riesige (!) Einkaufsmeile! Von den namensgebenden Comics über T-Shirts, Caps, Tassen, Poster und eben dem typischen „Geschenke-Merch“ sind es vor allem die unzähligen kleinen privaten und kommerziellen Spielzeugverkäufer, die Perlen aus allen Jahrzehnten in allen Zuständen und damit auch Preisen vertreiben.

Auch wenn dieser Shopping-Charakter vielleicht nicht für alle etwas ist – für mich macht er den Charme der Comic Con aus! Denn was man hier auf mehrere Hallen verteilt an Schätzen finden kann, ist teilweise einfach unfassbar… ja, einfach unfassbar. Fans von Star Wars, Harry Potter, den Ghostbusters, den Simpsons, Sailor Moon, Pokemon und einfach allem werden hier definitiv fündig. Es gab mal ein Spielzeug zu einem Franchise? Dann gibt es das auch hier. Es gab mal einen kultigen Horror-Film auf DVD? Dann gibt es diesen auch hier. Du hast mal dieses eine japanisch angehauchte Godzilla-Filmplakat bei einem Freund gesehen? Hier wirst du es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch finden können.

Nun aber zur Comic Con Berlin 2019. Dieses Jahr war es eigentlich wie auch schon die letzten drei Jahre: Die ersten Minuten auf dem Messegelände verschlagen einem schnell die Sprache. Wo soll man anfangen? Wo soll man zuerst hingucken? Was sind das für abgefahrene Cosplays? Warum stehen an diesem kleinen Stand so viele Menschen? Wann fängt der Panel meiner Lieblingsserie an und hole ich mir eigentlich Pizza oder Pasta? Die zahlreichen Eindrücke, die ab der ersten Sekunde auf einen einprasseln, können schnell erdrückend wirken. Die oberste Devise lautet daher: Ruhig und systematisch vorgehen… oder es zumindest versuchen.

Letztes und auch dieses Jahr fand die Comic Con Berlin in der Station Berlin statt – im Vergleich zur Messe Berlin (2016 & 2017) eine deutlich zentralere Anlaufstelle am Gleisdreieck. Bei den Preisen hat sich allerdings nicht viel getan – ein Tagesticket kostet im normalen Verkauf 25 Euro, Autogramme und Fotos mit den Stars kosten unterschiedlich viel; im Schnitt um die 35 Euro. Leider muss man ganz klar sagen, dass man in Deutschland nicht DIE Stars erwarten sollte. Ja, es gibt Schauspieler von Game of Thrones – aber kein Kaliber der Größe von Jon, Daenerys oder Tyrion. Mit Hodor und Bran gab es dieses Jahr immerhin zwei Namen, die zumindest in besagter Serie keine unbedeutende Rolle gespielt haben. Umso erstaunlicher, dass bei den offiziellen Autogrammstunden kaum Leute angestanden haben. Das sah 2017 bei Carice van Houten (Melisandre) doch deutlich anders an – da zog sich die Warteschlange gefühlt durch die halbe Halle.

Doch wie genau sah mein Samstag jetzt eigentlich aus? Um 11 Uhr habe ich mich mit meinem Kumpel getroffen, gegen 12 Uhr waren wir dann in der Station Berlin und um 15 Uhr auch schon wieder raus. Was wir in den drei Stunden gemacht haben? Gefühlt jeden einzelnen Stand begutachtet, die Essensstände aufgrund langer Wartezeiten gemieden, ein wenig eingekauft und vor allem viel geschaut, gewühlt und gefragt. Dieses Jahr waren es vor allem die Artist Area, die uns überzeugen konnte – die vielen selbstgebastelten Schatullen, die zahlreichen DIY-Comics und vor allem die teilweise atemberaubenden Zeichnungen waren echt einen ersten, zweiten und auch dritten Blick wert. Die Gespräche mit den Künstlern waren entspannt und einfach nur aufrichtig freundlich. Gefühlt befindet man sich hier in einer kleinen, intimeren Blase neben dem großen, lauten Kommerz-Knall der anderen Hallen.

Erstaunlicherweise waren es dieses Jahr tatsächlich auch nicht die klassischen Toys, die ihren Weg in meinen Einkaufsbeutel (= Rucksack) gebahnt haben – ich habe tatsächlich nur 2x zugeschlagen. Mein erstes Geld habe ich am Stand von Lucky Syrup in ein eingerahmtes Bild vom „Zombie van Gogh“ investiert; der Rest ging in eine ganz normale Funko POP!-Figur von Bran, die ich im Anschluss von seinem Darsteller Isaac Hempstead-Wright signiert bekommen habe. Und das war es dann tatsächlich auch für dieses Jahr – keine Tüten voll mit Spielzeug, sondern zwei gezielte Mitbringsel, über die ich aber nicht weniger happy bin!

Fazit: Ich bin ein großer Fan der Comic Con! Ja, die Stars sind in Deutschland nicht mit denen in den Staaten zu vergleichen. Ja, die Akustik bei den Panels lässt zu wünschen übrig und ja, das ganze Getummel erinnert teilweise an überfüllte Weihnachtsmärkte. Doch tut das dem Erlebnis einen Abbruch? Mir persönlich nicht, da ich die Flut an Impressionen tatsächlich genießen und eine Menge Spaß beim Rumschlendern, Betrachten und Kaufen haben kann!


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